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Blog der Universitätsbibliothek (UB) der TU Bergakademie Freiberg

14. Dezember 2022 – Dana Kuhnert

Sachsen setzt auf heimische Rohstoffe

Rohstoffgewinnung Kemna
Rohstoffgewinnung Kemna by: Streethistorian1, own work, Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rohstoffgewinnung_Kemna.jpg

Sachsen besitzt viele Rohstoffe, u. a. auch seltene Metallerze wie Lithium, die momentan hauptsächlich aus anderen Ländern importiert werden. Aktuelle Herausforderungen wie die Energiewende und die Digitalisierung erhöhen die Bedeutung dieser Rohstoffe. Allerdings steigen auch die Weltmarktpreise für Rohstoffe. Sachsen will nun den heimischen Bergbau stärken und seine Abhängigkeit von internationalen Rohstofflieferanten reduzieren. Das Kabinett hat eine neue Rohstoffstrategie beschlossen (Arbeitsvorlage für die neue Sächsische Rohstoffstrategie: https://publikationen.sachsen.de/bdb/artikel/41292) , die u.a. die Erschließung heimischer Rohstoffquellen für den Bergbau, Rohstoffrecycling und die Nutzung nachwachsende Rohstoffe im Fokus hat. Die finale Fassung dieser neuen Strategie erscheint im Januar 2023.

ROHSA 3, ein zentrales Projekt der sächsischen Rohstoffstrategie, unterstützt die Neubewertung der Rohstoffvorkommen in Sachsen. Die vorliegenden Rohstoffdaten werden digitalisiert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Hier können Sie nach interessanten Informationen zu bestimmten Rohstoffen, Bohrungen, Rohstoffgewinnungsstellen usw. in Sachsen suchen.

Im Katalog der UB Freiberg finden Sie verschiedene Titel zur Rohstoffstrategie, Rohstoffwirtschaft und zu Rohstoffvorkommen in Sachsen. Eine Auswahl davon haben wir hier zusammengestellt: bit.ly/3FmD0oC

Für die Darstellung unserer Bestände mittels Kurzlink müssen die Daten an Bit.ly übertragen werden.

21. September 2022 – Andreas Stumm

Geothermie – die grundlastfähige alternative Energiequelle, auch in Sachsen

Thermalquelle nahe der ehemaligen Neumuehle bei Geilsdorf im September 2019
Von Navajoa – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=82391848

Insbesondere die Tiefengeothermie (ab 400 m Tiefe) bietet sich aufgrund ihrer 24/7 – Verfügbarkeit als Wärmequelle, aber gegebenenfalls auch für die Stromerzeugung an. Neben Schneeberg rückt jetzt eine Thermalquelle und der ehemalige Flußspatbergbau im Vogtland in den Fokus.

In einem kürzlich veröffentlichten Artikel u.a. der „Sächsischen Zeitung“ heisst es, dass die „Thermalquelle Neumühle mit ihrem 25 Grad warmen Wasser in der Nachbargemeinde Weischlitz…“ derzeit quasi ungenutzt ist. „Bisher wurde es verpasst, diesen unterirdischen Schatz zu nutzen, etwa in Form eines Thermalbades“, sagt Kämpf, der seit Jahrzehnten als Geologe in der Region zu Schwarmbeben forscht. Ein Jahr läuft nun die Testphase des Projektes zur Tiefen-Geothermie – also zur Nutzung von Erdwärme aus bis zu 5.000 Metern Tiefe. Neben dem GFZ Potsdam sind auch Wissenschaftler der TU Bergakademie Freiberg und der Universität Jena involviert.“ Quelle: „Artikel „Vulkanismus im Vogtland: Sorgt Magma künftig für warme Stuben?“ in der „Sächsische Zeitung“ vom 18.09.2022

In der UB Freiberg sind ebenfalls Informationen zu dieser Quelle bei Neumühle im Vogtland vorhanden, inkl. einer Analyse von 1990, in der Publikation „Mineral- und Thermalwässer in Sachsen„. Und die erste offizielle Informationen zu dieser Quelle dürfte „Eine neue Mineralquelle im südwestlichen Vogtland und Bemerkungen zum Granitmassiv von Eichigt-Schönbrunn“, Autorin/Autor:  Schützel, Heinz, Hösel, Günter sein, die in  der „Zeitschrift für angewandte Geologie“, Bd. 8 (1962), S. 404-408 : Ill., Tab. ISSN 0044-2259 enthalten ist. Diese Zeitschrift steht bei uns in der UB Freiberg im Lesesaal (bitte an der Auskunft nachfragen – ab 9:00 Uhr).

Weitere Bestände der UB zum Thema sind u.a. „Flußspatlagerstätten des SW-Vogtlandes: Schönbrunn, Bösenbrunn, Wiedersberg„, „Tiefengeothermie Sachsen“ inkl. Schneeberg vom sächsischen LfULG  sowie die Blogeinträge „Eifel & Vogtland: zukünftiger Vulkanismus?“ und „Projekt „Li+Fluids“ zu geothermalen Lithium-Potenzialen in Deutschland

Informationen zur Prospektion hinsichtlich Tiefengeothermie in Schneeberg sind u.a. „Three-dimensional focused seismic imaging for geothermal exploration in crystalline rock near Schneeberg, Germany“ von Felix Hloušek,Olaf Hellwig,Stefan Buske  (im Campusnetz oder via VPN mit dem Profil „world-ad“) zu finden.

An der TU Bergakademie Freiberg beschäftigen sich mit geothermischer Energie u.a. Prof. Amro & Prof. Reich, beide vom Institut für Bohrtechnik und Fluidbergbau mit den entspr. Studienrichtungen . Die geophysikalischen Erkundung solcher Geothermal-Projekte ist ein Teilgebiet von Prof. Buske vom Institut für Geophysik und Geoinformatik. Informationen zum Geophysik-Studium sowie einen nützlichen Blogbeitrag sind dort ebenfalls zu finden.

 

29. Juni 2022 – Andreas Stumm

Trockenheit und (zu) heftige Niederschläge sorgen für Grundwasser-Dürre

In den letzten trocken und warmen Jahren ist in vielen, auch sächsischen, Gebieten der Grundwasserstand deutlich gesunken. Trockene Böden und die darauf niedergehenden Wolkenbrüche und  Gewitter führen häufig zu Erosion & Überschwemmungen, füllen den Grundwasser-Vorrat aber nicht effektiv auf. Mit der fortschreitenden Erwärmung der Atmosphäre nehmen solche warmen/heissen Tage und damit auch die Starkniederschläge zu. Grundwasser ist aber in unseren Breiten auf absehbare Zeit unabdingbar für Landwirtschaft und Natur. Grundwasser ist ebenfalls eine wichtige Quelle für unsere Flüsse und Seen.

Im Vortrag „Die unsichtbare Dürre. Grundwasserneubildung und -beschaffenheit im Wandel“ auf Youtube von Prof. Scheytt vom Lehrstuhl für Hydrogeologie und Hydrochemie  wird dieses Phänomen erläutert.

Die „Annaberger Klimatage“ sind eine bundesweite Tagung zum regionalen Klimawandel und werden u.a. vom Klima-Fachzentrum des Sä. Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, der TU Bergakademie Freiberg (u.a. Prof. Matschullat)  und weiteren Institutionen veranstaltet.

Trockene Jahre mit entsprechenden dramatischen Folgen besonders für die Landwirtschaft gab es auch früher, wie die „Hungersteine“  der Elbe drastisch zeigen.  Aus der wärmeren Gegenwart & Zukunft lässt sich eine Zunahme solcher niedrigen Wasserstände ableiten.

Das Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hat aktuelle Informationen speziell zum Niedrigwasser.

Hier geht es zu den Informationsressourcen unserer UB zum Zusammenhang von Klimawandel und Grundwasser.

05. Januar 2022 – Andreas Stumm

Neues von der Silbersuche bei Freiberg – Lesenswerter Report über das „Silver City“ Projekt von Excellon Resources Inc.

Der aktuelle NI 43-101 Technical Report vom „Silver City“ Projekt der Firma Excellon Resources Inc. über die Silber-Suche bei Bräunsdorf in der Nähe von Freiberg wurde Ende 2021 veröffentlicht. Ein südafrikanischen Consultant hat im Auftrag von Excellon einen fast 100 seitigen Bericht erstellt. Darin sind u.a. die geplanten weiteren Prospektionsarbeiten enthalten:

  • „Step-out diamond drilling at Bräunsdorf to assess the extent and nature of mineralization below workings of the historical Neue Hoffnung Gottes Mine.
  • „Step-out diamond drilling at Grauer Wolf and Reichenbach to confirm the continuity of the known mineralization along the strike and towards depth.
  • „Step-out diamond drilling at Großvoigtsberg to confirm continuity of the known mineralization along the strike and towards depth, particularly in the areas where rich ore shoots were documented during historical mining.
  • „Drill testing of magnetic lineaments and inferred geological contacts near Grauer Wolf and Reichenbach.
  • Drill testing of magnetic lineaments and inferred geological contacts at Siegfried, which are interpreted to be an extension of the Bräunsdorf mineralization towards southwest.
  • Drill testing of magnetic lineaments and inferred geological contacts at Obergruna where historical mapping indicates the presence of mineralized veins.
  • Fence drilling at Langhennersdorf to test soil anomalies.
  • An airborne magnetic survey in selected areas to complement the dataset that was obtained during the earlier surveys.
  • Rock magnetic susceptibility study on available drill core for all target areas and all encountered lithologies to support the interpretation of available and future magnetic survey data.
  • Soil sampling calibration study with lines crossing known mineralization to test geochemical response.
  • Archive work, digitizing and georeferencing historical mine plans etc.
  • Regional exploration work on the rest of the Project.

Quelle: Excellon Resources Inc. and Saxony Silver Corp (2021):   Silver City Project, Bräunsdorf Licence, Saxony, Germany NI 43-101 Technical Report. https://bit.ly/3mRhe3L, accessed 03.01.2022

 

Bildquelle: Freibergit – SilbererzVon Didier Descouens – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=6414264

20. September 2021 – Andreas Stumm

Geohazards: Vulkanausbruch auf La Palma

Auf der Kanarischen Insel La Palma (gemeinsam mit El Hierro die jüngsten Inseln) kam es bei „Cumbre Vieja“, wie aufgrund der vorherigen seismischen Aktivitäten erwartet, zum Ausbruch  eines neuen Vulkans, der sich gerade aus mehreren Schloten bildet.
Quelle: Zeit online accessed: 20.09.2021

Was da an Lava austritt kann man gefahrlos im Bestand der UB nachlesen:
Petrogenesis of basanite-phonolite series of an oceanic intraplate volcano combining experimental data and field observations; experimental constraints on the magma storage conditions and melt evolution of the Cumbre Vieja volcano (La Palma, Canary Islands)

Es gibt bis jetzt keine Anzeichen, dass es zur einer großen Rutschung mit dann folgendem Tsunami kommt.

Weitere passenden Titel in der UB sind: „The geology of the Canary Islands“ und nach der Eruption: „Soils of Volcanic Regions in Europe„.

In diesem Zusammenhang sei noch auf unseren sächsischen Vulkanismus verwiesen: „Schätze aus Vulkanen: Eine Zeitreise durch 300 Millionen Jahre Erdgeschichte“ und für alle, die es genauer wissen wollen: „Der Rochlitzer Supervulkan vulkanosedimentäre Faziesanalyse und Geochemie des permischen Rochlitz-Ignimbrit-Komplexes und seiner distalen Äquivalente„.

Weiter passende Blogeinträge bei UB Wissen sind:
Größter Schildvulkan der Erde entdeckt und Eifel & Vogtland: zukünftiger Vulkanismus?

09. Dezember 2020 – Andreas Stumm

Für’s Homeoffice: PDFs zu sächsischen Lagerstättenrevieren & Rohstoffvorkommen – Reihe „Bergbau in Sachsen“ & Krit. Rohstoffe – Aktivitäten in den USA

Bergbaumonographien des LfULG:  Das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hat zwischen 1994 und 2016 insgesamt 18 Bände herausgegeben, die sich mit einzelnen sächsischen Lagerstättenrevieren/ Rohstoffvorkommen befassen. Für’s Homeoffice gibt es hier den Link zur Liste der elektr. Versionen: https://bit.ly/381ZydR (Achtung: Bei einigen Bänden sind Anlagen etc. ebenfalls elektronisch vorhanden.)

Und der Blick über der „Tellerand“ in die USA:
Die USA, genauer der USGS,  haben 2019 damit begonnen sogenannte einheimische „focus areas“ für die Prospektion kritischer Rohstoffe auszuhalten. Bisher sind 3 Reports dazu erschienen: https://bit.ly/2LiPzZO

Der USGS hat hinsichtlich Rohstoff-Abhängigkeiten vor kurzem seine Stellungnahme veröffentlicht „Investigation of U.S. Foreign Reliance on Critical Minerals—U.S. Geological Survey Technical Input Document in Response to Executive Order No. 13953 Signed September 30, 2020 (Ver. 1.1, December 7, 2020“, abrufbar unter https://doi.org/10.3133/ofr20201127

19. November 2020 – Andreas Stumm

Zinnerkundung bei Bockau im Erzgebirge

Aufbauend auf das Projekt „Wistamerz“ (Ergebnis u.a. der geoch. Atlas Erzgebirge/Vogtland (https://bit.ly/34RSSi8), kurze Projektbeschreibung (https://bit.ly/3f4s9lP) und

 Abschlussbericht (https://bit.ly/31L2f1d) untersucht die Beak Consultants GmbH ein stratiformes Kassiterit-Vorkommen. „Die Mineralisierung besteht aus verteiltem und oft feinkörnigem Kassiterit in Phylliten und Quarzitschiefern. Es ist bekannt, dass in einem bis zu 200m dicken Paket, das sich seitlich etwa 10km erstreckt und mehrere hundert Meter tief ist, ein erhöhter Zinngehalt vorliegt. Innerhalb dieses Pakets wurden im 18. Jahrhundert mehrere Meter mächtige Schichten mit potenziell wirtschaftlichen Zinnqualitäten abgebaut.“ Die Erkundungen sind Teil des EU H2020-Projektes „Goldeneye“.

Die aktuellen Erkundungs- und Gewinnungskonzessionen in Sachsen auf Erz & Spat des Oberbergamtes sind hier zu finden:
Passende Literatur der UB Freiberg zu Zinn im Erzgebirge: https://bit.ly/3f3CuhO,  wichtig ist dazu auch das „Grenzüberschreitendes Rohstoffkataster Sachsen-Böhmen“ unter https://bit.ly/2Zfl7Eo (Die Kapitel müssen dort leider einzeln runtergeladen werden)
Weitere Informationen:
Info von BEAK Consultants GmbH (https://bit.ly/2HbXqqo) zu den Daten/Karten von WISTAMERZ:
„Die geochemischen Daten sind auch im interaktiven GIS unter https://bit.ly/3ny04q0 im Kontext verschiedenster geologischer und rohstoffgeologischer Daten verfügbar.
Dort gibt es auch ein 3D Modell des Erzgebirges zusehen: https://bit.ly/2KaPIxH
Weiterhin gibt es die metallogenetische Karte Erzgebirge/ Vogtland unter https://bit.ly/36K2Q4I zum download.“

19. Februar 2020 – Oliver Löwe

Geologische Karten mit dem Blattschnitt finden

Die UB hat ein sehr nützliches Tool für die sächsische Geologie (Kartierung etc.) entwickelt. Mit dem interaktiven Blattschnitt können die benötigten Kartenblätter (1:25.000) durch Anklicken ermittelt werden. Nach Auswahl einer Kachel erfolgt eine Weiterleitung zum entsprechenden Karten-Datensatz im Katalog der Bibliothek. Besonders hilfreich ist die Ortssuche: Wer nicht weiß, in welchem Blatt z.B. „Goldbach“ liegt, kann die Suchfunktion links oben auf der Seite nutzen.

Blattschnitt geologische Karten Sachsen
Blattschnitt von Sachsen mit Suchfunktion

Zu erreichen ist der Blattschnitt über die Adresse: https://ub.tu-freiberg.de/service/blattschnitt/search/

Rückmeldungen gerne an Andreas Stumm, https://tu-freiberg.de/ub/fachreferat-geo oder als Kommentar hier direkt im Blog.

In diesem Zusammenhang sei auch auf die digitalen topographischen Karten von Sachsen (ebenfalls 1:25.000) unter https://katalog.ub.tu-freiberg.de/Record/0-390328472 hingewiesen.